Nachruf
Dekanat trauert um Siegmund Siebert
30.11.2021 hjb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Das Evangelische Dekanat an der Dill trauert um Pfarrer i.R. Siegmund Siebert, der am 12. November in Haiger im 79. Lebensjahr verstarb. „Die Verkündigung des Evangelium lag ihm sehr am Herzen und ich habe ihn als zugewandten und einfühlsamen Seelsorger geschätzt“, sagt Dekan Roland Jaeckle im Nachruf, „als Prediger, Lehrer und Seelsorger – auch in den Haigerer Altenheimen – werden wir ihm ein ehrendes Andenken bewahren und trauern mit den Angehörigen“.
Als junger Mann in den Verkündigungsdienst
Seit 1965 war Siebert hauptamtlich im kirchlichen Dienst. Seine theologische Laufbahn begann er als Diakon in Wuppertal. Bei seiner Verabschiedung in den Ruhestand sagte Pfarrer Siegmund Siebert am 3. Februar 2008: „Ich war als Theologe 42 Jahre und 22 Tage im Gemeindedienst, über zwölf Jahre war ich davon Gemeindepfarrer in Donsbach im ehemaligen Dekanat Dillenburg“. Und dass er sich damals hier bewarb, lag auch daran, dass er die Region bereits gut kannte. Als Gemeindepfarrer war er von 1977 bis 1984 in Siegbach im ehemaligen Dekanat Herborn tätig. „Den Entschluss nach Donsbach zu kommen, habe ich nie bereut“, sagte Siebert 2008.
Über Umwege vom Niederrhein an die Dill
Siegmund Siebert wurde am 4. Februar 1943 in Haan bei Düsseldorf geboren. Hier hat er eine Berufsausbildung zum Schriftsetzer abgeschlossen und er hätte den Beruf auch weiter ausüben können. Allerdings reizte ihn schon damals immer die Arbeit mit Menschen. „Erst hatte ich die Absicht Diakon zu werden, doch dann habe ich mich für die gemeindliche Arbeit als Prediger interessiert“, erzählte Siebert vor Jahren zurückblickend.
Von 1963 bis 1965 absolvierte er eine theologische Ausbildung an einer Bibelschule in Wuppertal. Im Anschluss war er Prediger einer Stadtmission-Gemeinde im westfälischen Fröndenberg. Im Alter von 24 Jahren entdeckte Siegmund Siebert in einer überregionalen Sonntagszeitung eine Anzeige: Die Evangelische Kirche in Österreich suchte über die Landesgrenze hinweg theologischen Nachwuchs. Wer Anfangsschwierigkeiten nicht scheut, ist uns willkommen! „Das hat mich gereizt!“, sagte Siegmund Siebert zurückblickend.
Erste Berufsjahre als Pfarrer in Österreich
Als Pfarrhelfer begann er 1966 seine Laufbahn bei der Österreichischen Evangelischen Kirche. Sein weiterer Weg führte den Gemeindepfarrer 1974 zurück nach Deutschland: Über die Lutherische Kirche Braunschweig wechselte er 1977 zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und er übernahm als „Pastor zur Anstellung“ die Evangelische Kirchengemeinde Siegbach im damaligen Dekanat Herborn.
1984 wechselte er nach Crumstadt, er absolvierte das Zweite Theologische Examen und wurde Pfarrer auf Lebenszeit. 1995 wurde Pfarrer Siegmund Siebert von Pröpstin Helga Trösken in den Pfarrdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt-Zeilsheim-Friedenau eingeführt. „Doch das Leben in der Metropole ist mir nicht so gut bekommen“, sagte Siebert. Er hatte sich auch aufgrund der guten Siegbacher Zeit in Donsbach beworben.
Letzter Pfarrer der selbständigen Gemeinde Donsbach
„Die Verkündigung des für uns gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus war für mich immer die Hauptsache“, sagte Siegmund Siebert, der 2008 als letzter Inhaber der Pfarrstelle in der selbständigen Kirchengemeinde Donsbach in den Ruhestand ging.Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst wurde die Kirchengemeinde Donsbach zunächst mit Niederscheld pfarramtlich verbunden. Heute ist Donsbach mit der Kirchengemeinde Dillenburg verbunden.