Gut 1000 Besucher beim ersten Kirchentag der Dekanats-AG
Beim Segen kam der Regenbogen
StenderWie buchstabiert man Reformation?04.09.2017 ast Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Viel Applaus gab es für das Programm auf der Open-Air-Bühne zwischen Kirche und Thal’schem Rathaus. Ein 40-köpfiger Posaunenchor, der Projektchor, der mit seinen über 100 Sängerinnen und Sängern kaum auf der Bühne Platz fand und der Chor aus Pfarrerinnen, Pfarrern und hauptamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen fanden ein begeistertes Publikum. „Die Dekanatskantorinnen Daniela Werner, Anja Martiné und Beatrix Pauli präsentierten hier eindrucksvoll das Ergebnis einer guten Zusammenarbeit über Dekanatsgrenzen hinweg“, so Dekan Hans-Theo Daum (Kirchberg) im Rückblick auf den musikalischen Teil des Kirchentags, der unter dem Motto „Musikalisch, kulinarisch, evangelisch“ gefeiert wurde.
Auf dem Anger hatten Gemeinden, Diakonie, Ökumene und andere Gruppen Stände aufgebaut. Das Evangelische Freizeitzentrum mit Pferden in Hungen-Rodheim hatte sogar zwei Ponys mitgebracht, auf denen Kinder über den Anger reiten konnten. Ob die Laubacher Kirchengemeinde weitere Fotos für ihre Aktion „500 Gesichter für die Reformation“ sammelte oder die Diakonie mit William Henderson zu gemeinsamen Bewegungsspielen animierte – den ganzen Nachmittag über war das Interesse am abwechslungsreichen Angebot groß. Beim Kinder- und Jugendprogramm wurden fleißig Strandstühle aus Holzleisten und Stoffresten gebaut, gebastelt und Fruchtsaft-Cocktails geschlürft. Angesichts des üppigen Programms steckte das Publikum auch den einen oder anderen Regenschauer weg. Man rückte unter den großen Marktschirmen zusammen oder holte sich eines der Plastikregencapes, die die Organisatoren vorsorglich angeschafft hatten. Nachdem es beim Gottesdienst mit der ersten gemeinsamen „Trialog“-Predigt von Dekanin Barbara Alt (Hungen) und den Dekanen Hans-Theo Daum (Kirchberg) und Norbert Heide (Grünberg) so richtig geschüttet hatte, wurden die rund 300 Gottesdienstbesucher mit einem doppelten Regenbogen zum abschließenden Segen belohnt.
Landrätin Anita Schneider, Propst Matthias Schmidt und Bürgermeister Dirk Haas lobten in ihren Grußworten die Idee, das gemeinsame Feiern an den Beginn des Fusionsprozesses der drei Dekanate zu stellen. Dirk Haas freute sich darüber, dass der zentrale Anger in Großen-Buseck für das Fest ausgewählt wurde. Landrätin Anita Schneider forderte die Anwesenden auf, auch die Friedensausstellung in der benachbarten Synagoge zu besuchen, als deren Schirmherrin sie fungiert. In der Friedensarbeit sieht Schneider einen Bereich unter vielen, wo Kirche und Gesellschaft gemeinsame Ziele verfolgen. Propst Schmidt ging auf die Vielstimmigkeit ein, die den Kirchentag der drei Dekanate, aber auch den Protestantismus kennzeichne.
Vielstimmigkeit ist immer dann schön, wenn am Ende Harmonie herauskommt. Beispiele dafür lieferten nicht nur der Posaunenchor und die anderen Chöre auf der Bühne, sondern auf ganz besonders humorvolle und professionelle Weise die fünf Sänger der A-Cappella-Gruppe Basta. Bei ihrem nur von der Witterung her trockenen Auftritt am Abend begeisterten sie die über 300 Zuhörer auf dem Anger mit Liedern aus ihrem aktuellen Programm „Freizeichen“.
Stimmungsvoller Abschluss nach der Show der Jugend-Feuergruppe Salinos aus Gießen war das gemeinsame Lutherlied „Verleih uns Frieden“.