Reformationsjubiläum 2017

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    Wer wird denn da gleich in die Luft gehen?

    500 und 50 - Heppenheim feierte Doppeljubiläum

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    500 Jahre Reformation – 50 Jahre Christuskirchengemeinde. Die Heppenheimer Kirchengemeinde feierte am Sonntag ein Doppeljubiläum. Und viele Gemeindemitglieder und Gäste von außerhalb feierten mit.

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    „Der Bezug auf Jesus Christus ist das, was das große Reformationsjubiläum mit dem kleinen Gemeindejubiläum verbindet“, sagte Pfarrerin Silke Bienhaus. „Die Reformation setzte gegen die damals grassierende Angst die Zuversicht und die Zusage Gottes, dass der Tod keine Macht hat“, ergänzte Pfarrer Dominik Kanka. Er nahm dabei Bezug auf die vom Kirchenvorstand formulierte These gegen die Angst, die die Christuskirchengemeinde für den vom Evangelischen Dekanat Bergstraße ausgeschriebenen Wettbewerb „Neue Thesen für unsere Zeit“ eingereicht hat. Wörtlich heißt es in der These: „Die Angst vor dem Fremden stellen wir die Vermittlung christlicher Inhalte gegenüber. Vertrautheit mit dem Eigenen macht sicherer im Dialog mit dem Fremden. Im Glauben an Gott und seine Kraft können wir aus diffusen Ängsten heraustreten, ohne sie zu verleugnen. Dann können wir uns mutig dem Leben mit all seinen Freuden, Aufgaben und Herausforderungen zuwenden.“

    Facetten aus dem Gemeindeleben

    Daran knüpfte eine Podiumsdiskussion an, bei der fünf engagierte Gemeindemitglieder verschiedene Facetten der Gemeindearbeit in den vergangenen Jahrzehnten beleuchteten. Sabine Fraune berichtete über die Aktivitäten für den christlich-jüdischen Dialog und dem Einsatz gegen Rechtsextremismus. Reiner Volz vom Arbeitskreis Asyl gab Auskunft über das Kirchenasyl, das die Gemeinde bereits mehrfach gewährt hat und über die Arbeit mit Flüchtlingen. Willi Vogel, der drei Wahlperioden Mitglied im Kirchenvorstand war, dankte für die große Spendenbereitschaft, wenn es darum ging anzubauen, umzubauen oder neuzubauen – und das kam in den vergangenen 50 Jahren häufiger vor.  Ursula Gärtner ging auf die wechselvolle Geschichte des Glockenturms ein. Der erste Turm wurde gebaut, dann gestutzt und schließlich abgerissen, weil es mit der Statik haperte. Ein neuer Turm wurde gebaut, der zunächst nur auf geteilte Zustimmung stieß und von Kritikern als „Klohäuschen auf Stelzen“ bezeichnet wurde. Heute ist der Glockenturm weitgehend akzeptiert. „Der gehört zu uns“, resümierte Ursula Gärtner. Anja Schwartz, die seit 28 Jahren die Johann-Hinrich-Wichern-Kindertagesstätte der Gemeinde leitet, berichtete, warum diese Kita zu einer Institution in der Gemeinde geworden ist. Zum Kirchenvorstand bestehe ein enges Vertrauensverhältnis.

    Zwei gleichberechtigte Schwestern

    Zum Gemeindefest waren auch Iranerinnen und Iraner gekommen, die seit einigen Monaten am Gottesdienst teilnehmen. Sie bedankten sich ausdrücklich für die freundliche Aufnahme. Pfarrerin Karin Weißer und Kirchenvorstandsvorsitzende Christel Fuchs von der benachbarten Heilig-Geist-Gemeinde überreichten ein Kirchenbuch aus der Zeit, als die Christuskirche noch nicht eigenständig war, sondern zur Heilig-Geist-Gemeinde gehörte. Heute seien es gleichberechtigte Schwestergemeinden, auch wenn die ältere Schwester früher vielleicht etwas dominant gewesen sei. In der Kirche konnten die Besucher/innen des Gemeindefestes an einem Zeitstrahl die wichtigsten Gemeindeereignisse und die wichtigsten Weltereignisse seit der Grundsteinlegung für die Christuskirche nachlesen. Ein herausragendes Ereignis bei der Gemeindegründung im Jahr 1967 war der Tod des Studenten Benno Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Schah von Persien.

    Kleine und Große ließen zum Abschluss Luftballons fliegen, an die ein Kärtchen gebunden war mit der Aufschrift: Du bist ein Segen.

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