Reformationsjubiläum 2017

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    Flüchtlinge in Frankfurt

    35 Afrikaner dürfen vorerst in Gutleutkirche bleiben

    Erika von Bassewitz

    Die Gutleutkirche wird vorerst nicht geräumt. Trotzdem sucht der Evangelische Regionalverband nach einer anderen Lösung, denn eine dauerhafte Notunterkunft für Flüchtlinge soll sie nicht werden.

    Die 35 afrikanischen Flüchtlinge in der Frankfurter Gutleutkirche dürfen vorerst dort bleiben, teilte der Evangelische Regionalverband am Montag in einer Pressekonferenz mit. Ursprünglich war eine Schließung der Notunterkunft für letzten Freitag geplant gewesen. Laut Informationen des Regionalverbands lebten dort nur noch zehn Afrikaner, für die engagierte Bürger und Gemeinden Plätze in einem diakonischen Wohnheim gefunden hatten. 

    Überraschung auf der einen, Angst vor Obdachlosigkeit auf der anderen Seite

    Diese zehn wurden planmäßig am Freitagmorgen abgeholt - was zu Verwirrung und Ängsten bei den anderen 35 Afrikanern führte, die sich nach eigenen Angaben bereits seit mehreren Monaten in der Gutleutkirche aufhalten. Sie hatten damit gerechnet, ebenfalls umzuziehen. Der Regionalverband hingegen hatte damit gerechnet, die Unterkunft schließen und umbauen zu können.

    35 Afrikaner werden nicht auf die Straße gesetzt

    In einer kurzfristig einberufenen Krisensitzung wurde entschieden, dass die 35 neuen Afrikaner jetzt so lange bleiben dürfen, bis eine Lösung gefunden ist. „Allein mit ehrenamtlichem Engagement lässt sich das Problem nicht lösen“, erklärt Pfarrer Andreas Lipsch, Vorsitzender von Pro Asyl und Interkultureller Beauftragter der Diakonie. „Und das bedeutet, dass Geld benötigt wird. Es handelt sich hier um ein neues Aufgabenfeld für die Kirche.“

    Politik ist gefordert

    Jürgen Mattis, Leiter des Fachbereichs Beratung, Bildung, Jugend des Regionalverbands, betont, dass es sich bei diesem Fall um „die Not von Menschen handelt, die arbeiten können und wollen. Das ist eine politische Frage auf europäischer Ebene.“ Dem stimmt auch David Dilmaghani aus dem AWO-Vorstand zu: „Es muss sich politisch was tun: auf EU-, auf Bundes-, auf Länder- und auf kommunaler Ebene.“

    Wer legal arbeiten will, hat es schwer

    Die meisten der 35 Männer seien bereits anerkannte Flüchtlinge in Italien. Sie dürfen also in Italien arbeiten und legal nach Deutschland reisen, hier jedoch keine legale Arbeit aufnehmen. Ein Flüchtling, der seinen Namen nicht nennen möchte, versteht das nicht, Europa sei doch vereinigt und gewähre Freizügigkeit. „Warum dürfen wir dann hier nicht arbeiten? In Italien gibt es keine Arbeit und hier dürfen wir nicht. Wir haben keine Zukunft, nicht hier und nicht in Italien. Was sollen wir tun?“

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